Geschichte der Felsen

Wussten Sie, dass das Alter der Felsenstadt auf bis zu 89 Millionen Jahre geschätzt wird? Und dass sich hier einst der Grund eines urzeitlichen Meeres befand? Gerade der Kraft des Wassers verdanken wir die heutige Gestalt der Adersbacher Felsenstadt.

Die Adersbacher Felsenstadt von den Anfängen bis heute

Die Schönheit der Felsenstadt kam mit dem Wasser

Wussten Sie, dass das Alter der Felsenstadt auf bis zu 89 Millionen Jahre geschätzt wird? Und dass sich hier einst der Grund eines urzeitlichen Meeres befand? Gerade der Kraft des Wassers verdanken wir die heutige Gestalt der Adersbacher Felsenstadt.

Bereits im jüngeren Paläozoikum entstand hier eine Senke, in der das Meer und die Flüsse ihre Ablagerungen hinterließen. Das Meer zog sich in der Folge mehrere Male zurück, und das Festland stieg durch Bewegungen der Erdkruste an und faltete sich. Im späten Mesozoikum kehrte das Meer zurück, und an seinem Grund lagerten sich Sand- und Mergelschichten ab. Durch ihr Gewicht und durch chemische Prozesse verbanden sich die freien Sandkörner zu Sandstein.

Als das Meer erneut zurückwich, fiel das Gebiet der heutigen Felsenstadt für immer trocken. Jetzt kamen Naturkräfte wie Frost, fließendes Wasser, Wind und Sonne zum Zuge und gaben den Sandsteinfelsen ihre heutige Form.

Auch Goethe suchte hier die Romantik

Die Felsenstadt war lange Zeit eine unnahbare Wildnis. Dies wusste jedoch die örtliche Bevölkerung zu schätzen, die in Kriegszeiten in den Felsen Unterschlupf fand.

Erst im 18. Jahrhundert entdeckten die ersten Wanderer und Naturfreunde die Felsenstadt. Gerade in der Ära der Romantik stattete im Jahr 1790 auch Johann Wolfgang von Goethe diesem Ort einen Besuch ab und fand Gefallen an der Felsenstadt, obgleich er nur einige Felsformationen am Rande des Felslabyrinths erleben durfte.

Erst nach der gewaltigen Feuersbrunst, die 1824 die ganze Felsenstadt erfasste, waren die Felsen besser zugänglich, und es trat die ganze Schönheit der Sandsteingebilde hervor.

Der Besuch Goethes geriet jedoch nicht in Vergessenheit, und so erinnert heute eine Büste beim Großen Wasserfall an den Aufenthalt des großen Dichters.

Die Blütezeit unter Baron Nádherný

Im Jahr 1828 erwarb Ludvík Karel Nádherný die Herrschaft samt dem Schloss und legte den Grundstein für die größte Blüte Adersbachs. Er machte aus Adersbach und seiner Umgebung einen Ort, den auch Kaiser und Könige gern besuchten

Gleich zu Beginn investierte er große Summen in den Bau von Straßen, legte Obstgärten und Baumschulen an. Er förderte den Flachsanbau in der Region und begründete hier sogar eine Spinnereischule.

Gerade unter Baron Nádherný entstand in der Felsenstadt das bis heute bestehende Wanderwegenetz. In der damaligen Zeit wurden die Besucher überdies gut unterhalten. Beim Kleinen Wasserfall konnten sie sich stärken und gleichzeitig einer Harfenspielerin lauschen. Beim siebenfachen Echo dagegen, das von den Wänden des Křížový vrch herüberschallt, wurde damals auf Waldhörnern gespielt und aus einem Mörser geschossen.

Naturschutz an erster Stelle

Dem Zauber der Felsenstadt konnte einfach niemand widerstehen, und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Die Adersbach-Teplice Felsenstadt zählt zu den meistbesuchten Naturschönheiten in Tschechien. Die hiesige Landschaft ist Heimat vieler seltener und bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Deren Schutz genießt höchste Priorität, und so ist die Felsenstadt bereits seit 1991 Teil des Landschaftsschutzgebiets der Region Broumov. In der Felsenstadt gelten die strengsten Schutzregeln, die auch von jedem Besucher beherzigt werden sollten, damit die Natur dieses Ortes auch künftig nicht ihren besonderen Reiz verliert.

Die Legende vom Fluch der Götter

Nach offizieller Lesart ist die Felsenstadt durch die Wirkung des Wassers entstanden. Der Legende nach jedoch geht ihre Entstehung auf den Zorn der Götter zurück. Diese sollen die Einwohner längst vergangener Städte dafür bestraft haben, dass sie Räuber in die reichen böhmischen Länder einließen. Und so wurden denn die Städte mit allen ihren Einwohner von den Göttern verflucht und sind zu Stein erstarrt. Felsenstädte wie die in Adersbach sollen an den Verrat erinnern, den die Götter nicht verzeihen konnten.

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